Ouzo Geschichten

Alle kennen dieses Getränk, gebrannt mit Anis (griech. Glykaniso) und Fenchel (griech. Malanthro) und etlichen anderen Zutaten, je nach Rezept (Koriander, Pfeffer, Kamille, Mandeln usw.)

 

Früher alles mit frischen Kräutern gebrannt, wird der typische Ouzogeschmack heutzutage mit Anetol erreicht. Anetol ist ein synthetischer (chemisch hergestellter) Mineralstein. Man nimmt wenige Gramm auf etliche Liter gebrannten Schnaps aus Weintrauben (Grappa oder Trester) und hat den besten Ouzogeschmack der Welt. Das Getränk wird mit dem Anetol auch wundervoll milchig, so wie man es kennt. Allerdings gibt dieser Anetolschnaps „tierische Räusche“ mit Halluzinationen und einen furchtbaren Kater, wenn man es übertreibt.

 

Wie erkennt man, dass Anetol im Ouzo ist? Lege den Ouzo ins Gefrierfach, oder auch nur in den Kühlschrank bei 8 Grad. Bildet er Kristalle, wie an Weihnachten, weißt Du, dass er mit Anetol hergestellt ist! Übrigens ist Anetol giftig, aber natürlich nur in größeren Mengen über eine längere Zeit hinweg. Bei der Menge von Ouzo, die weltweit getrunken wird (Ouzo ist rein griechisches Produkt) müsste bei der Verwendung von Kräutern ganz Griechenland ein Anisfeld sein.

 

Wie bekannt, sind seit 1992 Albaner in Korfu. Die Grenze wurde Jahr 1992 im Zuge von Glasnost, Mauerfall und Untergang des Kommunismus auch dort geöffnet. Nun sind die Albaner bekannt für Olivenbäume absägen und beschneiden, natürlich mit Motorsägen.

 

Sie wohnten damals in alten verlassenen Häusern und tranken als Sie von Albanien „flohen“ gerne diesen Ouzo Schnaps. Eines nachts in einem alten verlassenen Haus in Mathraki gaben fünf Albaner eine Ouzo Party. Eine 5 l Flasche Ouzo sollte reichen. Nach 4 l Ouzo und viel gegrilltem Fleisch fingen so langsam die typischen Ouzo Halluzinationen an.

 

 In diesem Fall nahm Andreas (sein richtiger albanischer Name ist anders) seine Kettensäge und meinte „er müsse noch einen Olivenbaum beschneiden“. Der Olivenbaum war in diesem Fall der Dachstuhl des Hauses, in dem das Fest stattfand. Die Küche hatte keine Holzdecke, sondern das Gebälk war sichtbar. So kletterte dieser also hurtig „wie ein kleiner Affe“ nach oben und fing an, die Balken anzusägen. Mit großem Gebrüll der anderen von unten. Nach ein paar Minuten ging Ihm dann die Puste aus und er viel herunter, mit Bravo und Beifall seiner Freunde. Komischerweise hielt das Dach, wahrscheinlich weil es windstill war. Morgens öffnete er seine Augen, denn von außen pochte von außen ein Grieche ganz energisch an die Tür.“Anixte“(Aufmachen) schrie er. Andreas schloss seine Augen, öffnete Sie nochmals und sah auf einen kleinen Haufen Erbrochenes. Neben Ihm die Kettensäge. Noch fehlte Ihm die Erinnerung. Er raffte sich auf, seine Kumpels schnarchten noch vor sich hin. Er schlich zur Tür und öffnete Sie. Der Vermieter des alten Hauses stand im Türrahmen. „Ti jinete“ (was geht vor sich) meinte er.

 

„Dipota“ (Nichts erwiderte mein Freund“ ola entaxi“ (Alles in Ordnung). Der Vermieter, der wohl in der Nacht die Säge gehört haben musste schaute um sich. Und nach oben…

 

Dann traf Ihn der Schlag “to spiti  mu, mu chalasetete to spiti mu „(mein Haus, Ihr habt mein Haus zerstört). Tha paro tin astinomia.. (Ich werde die Polizei rufen..) Was er dann nicht tat, denn die Albaner waren ohne Papiere illegal im Land und so hätte er sich selbst Schwierigkeiten geschafft. Denn wer damals Albanern ohne Aufenthaltsgenehmigung Arbeit oder Wohnen verschaffte machte sich selbst strafbar. Mit Gefängnis!

 

Das einzige das Ihm blieb, war die Fünf mit lautem Geschrei und Flüchen zu vertreiben. “Ga mo tin Panagia sas, skatar Albani…“ (Ich glaube das übersetze ich lieber nicht).

 

PS: Die Griechen „taufen“ die Albaner mit orthodoxen Namen, da sie fast alle Moslems sind und dementsprechende für Griechen nicht auszusprechende oder inakzeptable Namen. So bekam in diesem Fall mein Freund den Namen Andreas. Viele Albaner geben sich auch selbst griechische Namen.

 

 

 

Die zweite Geschichte über Ouzo:

 

 

Ein Engländer Steven (fast alle Engländer die ich kenne heißen Steven oder David) war diesem Getränk sehr zugetan. Es sind ja sehr viele Engländer auf Korfu, da Korfu mal englische Kolonie war. Hier wurde Prinz Charles geboren, der Ehemann der englischen Queen in Mon Repos, dem alten Königspalast der griechischen Könige.

 

Eines Abends, nach etlichen Drinks in der Kneipe, wollte er nach Hause. Lets go sagte er zu seinem Kumpel und Sie wankten zum Auto. Das Auto war ein Kleinbus Ford Transit. Im Auto hatte er für alle Fälle noch eine Reservepulle Ouzo. So fuhren Sie los. Von der Kneipe nach Hause waren es vielleicht 2 Km. Irgendwie schafften Sie es sogar bis kurz vors Wohnhaus Aber halt nur bis kurz. Ungefähr 10m vorher setzte er den Bus mit rechts in den Graben. Die linken Räder waren noch auf dem Asphalt. Und er gab Gas…Wie lange meints Du dauert es noch? Fragte er seinen Freund. Wir sind gleich zu Hause… Das Vorderrad drehte sich und drehte sich… Zuerst verbrannte der komplette Reifen, schmolz dahin.“ How long until we are at home? Und einen Schluck aus der Reservepulle. Dann als der Reifen weg war und er immer noch Gas gab, grub sich die blanke Felge in den Asphalt. Zentimeter um Zentimeter. Still we are not at home?  Siga siga sagte Steven (Langsam langsam.)

 

Nach dem der komplette Felgen im Asphalt verschwunden war und die Achsen blockierten, waren unsere zwei Engländer auch eingeschlafen. Mit der Pulle in der Hand. So Fand sie dann am Morgen seine Frau und rief einen Traktor um Sie aus dem Graben zu ziehen. Zuerst wollte ich diese Geschichte nicht glauben, als ich mich aber selbst von dem „Loch“ im Asphalt überzeugte das Auto ohne Reifen sah, dachte ich: „es lebe der OUZO oder Finger weg vom (vielen) Ouzo“!

 

Nichtsdestotrotz ein Glas Ouzo als Aperitif oder nach dem Essen zur Verdauung, es gibt nichts besseres!